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Robra verteidigt MDR-Standort Halle

Der Chef der sachsen-anhaltischen Staatskanzlei, Reiner Robra (CDU), hat sich in der Debatte über Einsparungen beim Mitteldeutschen Rundfunk (MDR) zum Funkhaus in Halle bekannt. Wie die „Mitteldeutsche Zeitung“ (Mittwoch) berichtet, ist es laut Robra „extrem fernliegend“, über eine Schließung des Standorts nachzudenken. „Ich halte die Diskussion über die Funkhäuser für abwegig“, sagte Robra demnach.

In einem Brief an den neuen MDR-Intendanten Ralf Ludwig habe der Staatskanzleichef zudem erklärt, man nehme es nicht hin, dass Halle „am langen Arm ausgehungert werde“. Hintergrund ist, dass derzeit Teile des MDR-Standorts in Halle ungenutzt sind. Laut dem Linken-Medienpolitiker Stefan Gebhardt sollten die Kulturprogramme des öffentlich-rechtlichen Senders dorthin umziehen, nachdem Halle das Nachrichtengeschäft an Leipzig abgab. Robra sagte den Angaben zfolge, es sei sein „fester Wille“, dass dieser Prozess weitergehe.

Ende November hatte Ludwig vor einer Kommission des Magdeburger Landtags die Frage aufgeworfen, ob nicht drei Hauptstandorte – einer pro Bundesland – bei gleichzeitiger Erhöhung der Zahl der Regionalstudios ausreichen könnten. Bisher verfügt der Sender über fünf Hauptstandorte in Leipzig, Halle, Magdeburg, Erfurt und Dresden für die Länder Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen.

Hintergrund sind bevorstehende Einsparungen bei Personal und Finanzen. Bereits im kommenden Jahr soll der Haushalt des Senders laut Ludwig um 13 Millionen Euro schrumpfen. Ab 2025 seien weitere Einsparungen von mindestens 40 Millionen Euro vorgesehen.