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Rheinland-Pfalz würdigt israelische Begegnungsstätte Givat Haviva

In der Mainzer Staatskanzlei haben Landesregierung und Landtag bei einem Festakt die Bedeutung der von Rheinland-Pfalz geförderten israelischen Friedensinitiative und Begegnungsstätte Givat Haviva gewürdigt. „Sie sind Vorbilder gerade in diesen dunklen Zeiten“, erklärte Bildungsministerin Stefanie Hubig (SPD) am Dienstagabend. Zu der Feierstunde aus Anlass des 30-jährigen Bestehens der rheinland-pfälzischen Partnerschaft mit der Begegnungsstätte waren auch leitende Mitarbeiter aus Israel nach Mainz gekommen.

Generaldirektorin Michal Sella schilderte die Auswirkungen des Angriffs der Hamas auf Israel im Oktober. „Innerhalb von nur zehn Stunden wurde Israel für immer verändert“, sagte sie. Auch viele Araber seien Opfer der Terroristen geworden, es gebe Geschichten darüber, wie jüdische und arabische Menschen sich gegenseitig das Leben retteten. Dennoch habe der Hamas-Angriff die Beziehungen zwischen Juden und Arabern untergraben. Die arabische Gesellschaft in Israel fühle sich verfolgt und zum Schweigen gebracht, die jüdische Gesellschaft sei verängstigt und schockiert. „Am Tag zählen sie die Toten und Verwundeten, und nachts träumen sie von der Rückkehr der Geiseln aus Gaza.“

Die Begegnungsstätte Givat Haviva, die sich seit 60 Jahren für Begegnungen zwischen jüdischen und arabischen Israelis einsetzt, habe auf ihrem Campus 200 Flüchtlinge aus der an den Gaza-Streifen angrenzenden Region aufgenommen, die dort von dem jüdisch-arabischen Mitarbeiter-Team betreut würden. Givat Haviva sei ein Ort, an dem man sehen könne, „dass wir als Gesellschaft gemeinsam heilen und Angst und Trauer überwinden können“. Es wachse die Erkenntnis, dass Gewalt innerhalb Israels allen schade, „obwohl einige unserer politischen Eliten alles unternehmen, um uns gegeneinander aufzuhetzen“.