CDU-Landeschef Gordon Schnieder strebt 2026 einen Wechsel in Rheinland-Pfalz an – nach mehr als 30 Jahren SPD-Regierung. Im Interview plädiert er für Pflichtjahr, Ahrtal-Entschuldigung und kirchliche Feiertage.
Vor der Landtagswahl in Rheinland-Pfalz hat CDU-Spitzenkandidat Gordon Schnieder Koalitionen mit “Extremisten von rechts” oder “Radikalen ganz links” ausgeschlossen. Das gelte bis auf die kommunale Ebene, sagte der 50-Jährige im Interview der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA). Schnieder fordert den amtierenden Ministerpräsidenten Alexander Schweitzer (SPD) heraus, der gemeinsam mit Grünen und FDP regiert. Die Wahl ist für den 22. März geplant.
Werde er gewählt, wolle er sich bei den Betroffenen der Ahrtal-Flut mit mehr als 100 Toten im Namen der Landesregierung entschuldigen, so Schnieder. Sie warteten darauf: “Ich habe nie verstanden, warum man sich nicht entschuldigt hat. Ja, wir haben versagt. Der Staat hat nicht alle in Sicherheit gebracht.”
Deutlich plädierte der Politiker vor dem Hintergrund des nahenden vierten Jahrestags der Ukraine-Invasion für ein verpflichtendes Gesellschaftsjahr. Junge Menschen sollten ein Jahr dienen – im Sozialen, Karitativen, bei Feuerwehr oder Armee, je nach Wahl. Sein eigener Wehrdienst habe ihn Zusammenhalt und Verantwortung gelehrt. “Natürlich unterstütze ich meine Kinder, wenn sie zur Bundeswehr gehen”, sagte Schnieder.
Zudem brauche es lautere kirchliche Stimmen bei Seelsorge, Schulen und Kitas, forderte er. Diese Trägerschaften müssten gesichert werden, auch finanziell. Eine Absage erteilte der Kandidat der Streichung kirchlicher Feiertage: “Damit bröckelt das Glaubensfundament.” Schnieder ist bekennender Katholik. 30 Jahre sang er im Kirchenchor, war auch Messdiener.