Die rheinland-pfälzische Landesregierung will den Ausbau der Kindergärten mit 40 Millionen Euro zusätzlich fördern. Bildungsministerin Stefanie Hubig (SPD) sagte am Montag in Mainz bei der Vorstellung des neu aufgelegten Landesprogramms, mit dem Geld könnten sowohl Neu- als auch Anbauten oder Sanierungen finanziert werden. Landesweit fehlten weiterhin Kindergarten-Plätze, da Eltern ihre Kinder zunehmend früher anmeldeten und auf längere tägliche Betreuungszeiten angewiesen seien. In den Einrichtungen fehlten insbesondere Schlafräume und Essensgelegenheiten für die Ganztagsbetreuung.
„Das Sonderprogramm ist zugeschnitten auf Platzausbau, Platzerhalt, Platzsicherung“, erklärte die Ministerin. Zuletzt sei das Land mit Warnungen einzelner Träger konfrontiert gewesen, die Zahl der Kita-Plätze müsse in manchen Einrichtungen verringert werden, um den Rechtsanspruch auf eine Ganztagsbetreuung zu gewährleisten. Eine solche Entwicklung sei aber keinesfalls wünschenswert.
Von dem Landesgeld sollen 5 Millionen Euro noch in Anträge aus dem laufenden Jahr fließen, 35 Millionen können 2024 ausgezahlt werden. „Ich gehe davon aus, dass wir den Bedarf mit diesem Volumen decken können“, sagte Detlef Placzek, Präsident des Landesamtes für Soziales, Jugend und Versorgung, dessen Behörde die Anträge abwickeln soll.
Nach Aussage der Bildungsministerin wurden in Rheinland-Pfalz in den Jahren seit 2012 rund 30.000 zusätzliche Kita-Plätze geschaffen. Berechnungen der Bertelsmann-Stiftung zufolge herrscht aber weiterhin ein großer Mangel an Betreuungsmöglichkeiten. Auf mehr als 27.000 Plätze bezifferte eine Studie der Stiftung im Herbst das landesweite Defizit. Hubig erklärte auf Nachfrage, der aktuelle Mangel lasse sich wegen unterschiedlicher verwendeter Betreuungsstandards nicht genau beziffern, sei aus Sicht des Landes aber nicht so drastisch wie in der Studie ausgewiesen.