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Rheinland-pfälzischen Wäldern geht es immer schlechter

Der Zustand der rheinland-pfälzischen Wälder wird immer prekärer. Wie aus dem am Freitag in Mainz vorgestellten aktuellen Waldzustandsbericht hervorgeht, wiesen landesweit mehr als 85 Prozent aller Waldbäume sichtbare Schäden auf. Im Vergleich zum Vorjahr sei dies ein Anstieg um vier Prozentpunkte auf den höchsten jemals erhobenen Wert, sagte Umweltministerin Katrin Eder (Grüne) bei der Vorstellung des Papiers: „Für die Klimaziele brauchen wir einen gesunden Wald, aber der ist momentan ein Patient.“ Der Anteil deutlich geschädigter Bäume stieg auf 46 Prozent.

Für den schlechten Zustand der Wälder machen Ministerium und die Experten des Landes Temperaturanstieg und zunehmende Dürrephasen verantwortlich. „Der Klimawandel greift mit brutaler Wucht in unsere Wälder ein“, sagte Stefan Seegmüller von der Forschungsanstalt für Waldökologie und Forstwirtschaft im pfälzischen Trippstadt.

Laut Ministerin Eder gab es in den zurückliegenden Jahren in der Vegetationszeit lediglich ein einziges Mal – 2021 – einen für den Wald günstigen Witterungsverlauf. In allen anderen Fällen seien die Waldbäume durch anhaltende Trockenstressphasen geschwächt. Der Schädlingsbefall werde durch die Klimaänderungen begünstigt. Die Vermehrung des Borkenkäfers habe dazu geführt, dass seit der bislang letzten Erhebung jede siebte Fichte im Land abgestorben sei. Aber auch der Zustand von Eichen und Buchen sei schlecht.

Die durch die Entwicklungen nötige Verjüngung der Waldbestände werde von den rheinland-pfälzischen Landesforsten vorangetrieben, allerdings handele es sich dabei um eine „Generationenaufgabe“. Für den Bericht hatten Experten des Landes stichprobenartig rund 3.600 Bäume in allen Regionen von Rheinland-Pfalz untersucht.