Der Vizepräses der Evangelischen Kirche im Rheinland, Christoph Pistorius, hat angesichts großer Herausforderungen die Evangelische Kirche der Pfalz zu engeren Kooperationen aufgerufen. Durch gemeinsames Handeln könnten in den beiden unter Mitgliederschwund und Spardruck leidenden Landeskirchen Ressourcen freigesetzt werden, sagte Pistorius am Freitag in einem Grußwort vor der pfälzischen Landessynode in Speyer. Diese tagt bis diesen Samstag in der Eventhalle „Hangar 10“ im Technik-Museum Speyer.
Beide Kirchen befänden in Reformprozessen, um ihre Zukunft zu sichern, sagte Pistorius als Vertreter der rheinischen Kirche, die auch Teile in Rheinland-Pfalz und dem Saarland umfasst. Dabei sollten sie gemeinsam mehr „Hoffnungsbotschafterinnen für die Sache Gottes“ als „Sparkommissarinnen für Kirchenfinanzen“ sein. Auch in der Aufarbeitung und Prävention von sexualisierter Gewalt könnten beide Kirchen enger zusammenarbeiten, sagte Pistorius. Er dankte der pfälzischen Kirchenpräsidentin Dorothee Wüst für ihren Einsatz für Betroffene von sexualisierter Gewalt in der Kirche. Wüst ist seit zwei Jahren Sprecherin der kirchlichen Beauftragten im Beteiligungsforum Sexualisierte Gewalt in der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) und der Diakonie.
Nur gemeinsam könnten die Kirchen in Europa in Zeiten politischer Turbulenzen für Demokratie und die Menschenliebe eintreten, sagte Isabelle Gerber, die neue Kirchenpräsidentin der Union der Evangelischen Kirchen von Elsass und Lothringen (UEPAL), in einem Grußwort. Mit der französischen Kirche verbindet die Pfälzer Kirche eine langjährige Partnerschaft.