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Rheinische Kirche zeichnet erstmals kirchenmusikalische Projekte aus

Die Evangelische Kirche im Rheinland hat am Freitag erstmals die Joachim-Neander-Medaille für herausragende kirchenmusikalische Aktivitäten verliehen. Mit der Auszeichnung wurden 17 Projekte aus dem Bereich der Nachwuchsarbeit mit Kindern und Jugendlichen gewürdigt, wie die Landeskirche am Freitag in Düsseldorf mitteilte. Die Verleihung soll demnach künftig jährlich erfolgen. Neben der Medaille und einer Urkunde erhalten die Projekte einen einmaligen finanziellen Beitrag zur Unterstützung ihrer Arbeit.

Geehrt werden sollen Projekte, die „sich durch Kontinuität und Nachhaltigkeit vom kirchenmusikalischen Normalbetrieb abheben“, sagte der rheinische Landeskirchenmusikdirektor Ulrich Cyganek, der die Neander-Medaille initiiert hatte. Man verspreche sich von der Vergabe „einen Motivationsschub für andere Gemeinden“, den ausgezeichneten Projekten zu folgen, erklärte Cyganek. Jedes Mal solle dabei ein anderer Schwerpunkt gesetzt werden.

Die jetzt gewürdigten Projekte zeigten vor allem eine große Bandbreite musikalischer Nachwuchsarbeit in der Chormusik, hieß es weiter. Allein drei Auszeichnungen gehen den Angaben zufolge in den Kirchenkreis Wuppertal: für die Gemeinde Vohwinkel für musikalische Früherziehung und regelmäßige Musicalaufführungen, für die Gemeinde Elberfeld-Nord mit ihrer Mädchenkurrende sowie für den renommierten Knabenchor „Wuppertaler Kurrende“.

Zweimal vertreten ist demnach der Kirchenkreis Gladbach-Neuss mit den Gemeinden Grevenbroich und Rheydt und deren Kantoreien und Chören. Für die Nachwuchsarbeit in Posaunenchören erhalten jeweils die Brüdergemeine Neuwied und die Gemeinde Dinslaken eine Medaille. Geehrt wurde auch der Ratinger Kantor Martin Hanke für seine Aufbauorgel „Organetto“ und der Kirchenkreis An Sieg und Rhein für das „OrgelCamp“, eine Kooperation von Kirchen, Rhein-Sieg-Kreis und Thomas-Morus-Akademie. Weitere Medaillen erhalten unter anderem Gemeinden in Wetzlar, Düsseldorf, Köln, Mülheim an der Ruhr und Kleve.

Der Preis ist benannt nach dem bedeutenden Dichter von Kirchenliedern Joachim Neander (1650-1680) aus Bremen. 1674 wurde er zum Schulrektor der reformierten Gemeinde in Düsseldorf ernannt. Neanders bekanntestes Kirchenlied ist „Lobe den Herren, den mächtigen König der Ehren“. Nach Neander ist auch das Neandertal bei Düsseldorf benannt, das durch den Fund fossiler Überreste von Urzeitmenschen weltbekannt wurde.