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USA: Pentagon-Reporter wehren sich gegen Auflagen

Das US-Verteidigungsministerium will die Arbeit von Journalisten kontrollieren. Diese weigern sich aber in großer Zahl, die neuen Auflagen zu akzeptieren. Nun droht der Rauswurf aus dem Ministerium.

Das US-Verteidigungsministerium will die Arbeit von Journalisten kontrollieren
Das US-Verteidigungsministerium will die Arbeit von Journalisten kontrollierenimago / ZUMA Press Wire

Laut US-Medienberichten haben die meisten Pentagon-Reporter die restriktiven neuen Regierungsrichtlinien zur Arbeit im Verteidigungsministerium nicht unterzeichnet. Den Journalisten droht der Verlust der Akkreditierung. Die Unterschriften waren bis gestern fällig. Medienunternehmen sehen die Vorschriften als Angriff auf die Pressefreiheit.

Auch mehrere der Regierung von Donald Trump nahestehende Firmen, darunter Fox News, haben sich geweigert, die Auflagen anzuerkennen. Zusammen mit den Nachrichtensendern NBC News, ABC News, CBS News und CNN erklärte Fox News, die Vorschriften „bedrohen den grundlegenden Schutz für Journalisten“.

Pentagon: Journalisten sollen Genehmigung einholen

Die Kontroverse um eine Einschränkung der Berichterstattung währt seit Wochen. Mitte September hatte das Pentagon Richtlinien vorgelegt, wonach Journalisten vor der Veröffentlichung von Informationen aus dem Ministerium eine Genehmigung einholen müssen. Laut einer Mitteilung des Medieninstituts Poynter Institute unterzeichnete kein Journalist diese Verpflichtung.

Daraufhin habe das Ministerium am 6. Oktober einen neuen Entwurf vorgelegt. Darin heiße es, Journalisten könnten ihre Akkreditierung verlieren, wenn sie Pentagon-Angestellte auffordern, ihnen Informationen zu geben, die nicht öffentlich sind.

Journalisten werden zu “Pressesprechern”

Der Pentagon-Korrespondent des Rundfunksenders NPR, Tom Bowman, erklärte, keine seriöse Nachrichtenorganisation habe die neuen Richtlinien unterzeichnet. Rund 100 Korrespondentinnen und Korrespondenten würden ihren Zugang zum Ministerium verlieren. Die neuen Vorschriften würden ihn und seine Kolleginnen und Kollegen „zu Stenografen machen, die Presseerklärungen nachsprechen“.