Für die saarländische Spendenaktion „Sternenregen“ bietet Ministerpräsidentin Anke Rehlinger (SPD) eine Trainingseinheit im Kugelstoßen an. Sie sei immer noch sportlich aktiv und nehme an Bundeswettbewerben teil, sagte der Chef der Staatskanzlei, David Lindemann (SPD), am Freitag zum Auftakt der Aktion. „Das Training wird anspruchsvoll. Man sollte das nicht auf die leichte Schulter nehmen.“ Rehlinger ist auch Schirmherrin von „Sternenregen“.
Die Hilfsaktion der Kirchen im Saarland und von Radio Salü hat zum offiziellen Start in diesem Jahr bereits über 41.000 Euro für saarländische Kinder in Not gesammelt. Die Spenden kommen von Privatpersonen, Unternehmen, Gruppierungen und Verbänden – teilweise mit eigenen Aktionen. Die vorherige Ausgabe von „Sternenregen“ hatte 323.701 Euro erzielt. Seit Beginn der Spendenaktion im Jahr 2004 sind den Angaben zufolge insgesamt über 5,4 Millionen Euro zusammengekommen.
Das Training mit Rehlinger wird bei einer Programm- und Online-Auktion versteigert, für die auch andere Prominente Erlebnisse oder Gegenstände zur Verfügung stellen, wie Radio Salü-Geschäftsführer Axel Musolff erklärte. Rainer Calmund biete einen Einblick hinter die Kulissen der Vox-Show „Grill den Henssler“, Günther Jauch eine Kiste mit signiertem Wein und die britische Rockgruppe Deep Purple eine CD mit Originalunterschriften. Der Radiosender selbst versteigere eine Co-Moderation in der Morning Show sowie die Mitgestaltung des Musikprogramms bei Classic Rock Radio. Der Start der Auktion ist am 18. November.
Kooperationspartner des Vereins „Radio Salü – Wir helfen“ sind das Evangelische Rundfunkreferat Saar und die Privatfunkredaktion des Bistums Trier. Die Spendengelder werden den Angaben zufolge in voller Höhe durch die Beratungsstellen der Caritas und Diakonie an bedürftige Familien und Kinder verteilt. Dabei wird der jeweilige Bedarfsfall geprüft, die Familien sollen nach Möglichkeit langfristig begleitet werden.
Die Diakonie-Sozialarbeiterin Tanja Klaus berichtete davon, dass häufig Kinder aus Mehrkindfamilien sowie von Alleinerziehenden von Armut betroffen seien. Die gestiegenen Preise bei Energie, Strom und auf dem Wohnungsmarkt führten oft dazu, dass Familien kein Geld ansparen könnten.
Sie nannte den Fall einer alleinerziehenden Mutter von drei Kindern. Ihr Mann, der Hauptverdiener gewesen sei, sei plötzlich gestorben. Die Frau arbeite und erhalte Wohngeld sowie Kinderzuschlag, doch das Geld sei immer knapp, betonte Klaus. Der jüngste Sohn, ein Drittklässler, hätte bis zur Hilfe durch „Sternenregen“ nicht in die Frühbetreuung der Schule gehen können und stattdessen morgens ab 7.15 Uhr alleine auf dem Schulhof gewartet.
Einer Familie mit fünf Kindern habe sie durch die Spendenaktion eine Jahreskarte für den Zoo ermöglichen können, berichtete Klaus. Dadurch habe die Familie wieder die Möglichkeit gehabt, gemeinsam eine unbeschwerte Zeit zu verbringen.