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Regisseur Wim Wenders erhält Hans-Ehrenberg-Preis

Friedrich Stark

BOCHUM – Der Regisseur Wim Wenders ist mit dem Hans-Ehrenberg-Preis der evangelischen Kirche in Bochum ausgezeichnet worden. Der 71-Jährige werde für einen künstlerischen Stil geehrt, „der Freiraum lässt für das, was unverfügbar ist“, erklärte der Superintendent des Kirchenkreises Bochum, Gerald Hagmann, zur Begründung. Die Bilder, die Wenders schaffe, laden nach seinen Worten dazu ein, „das Bilderlose mitzudenken, das Heilige im Weltlichen“.
In seiner Laudatio auf den Regisseur, Autor, Produzenten und Professor für Film an der Hochschule für bildende Künste Hamburg würdigte der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Heinrich Bedford-Strohm, Wenders' Offenheit eines Weltbürgers, seine politische Wachheit und die Verbindung von Musik, Tanz, Poesie und Fotografie in seinen Filmen. In seinem filmischen Werk leiste Wenders auch Widerstand „mit seinem genauen Blick gegen alle glatten Lügen“, gegen „Grenzen und Schablonen des Denkens“ und gegen Zynismus, sagte Bedford-Strohm in der Christuskirche.
In Filmen wie „Der Himmel über Berlin“ fänden sich auch Anklänge an religiöse Themen wie das Spenden von Trost und Kraft durch Engel, sagte Bedford-Strohm. Der Titel der Dokumentation „Das Salz der Erde“ aus dem Jahr 2014 über den Fotografen Sebastião Salgado beziehe sich auf ein biblisches Jesus-Zitat und erinnere an den Aufruf Jesu an die Menschen, aktiv in der Welt zu sein, „sie zu verändern, vielleicht auch, Widerstand zu leisten“.
Der Hans-Ehrenberg-Preis wird an Persönlichkeiten und Organisationen vergeben, „die protestantische Positionen in öffentlicher Auseinandersetzung vertreten“. Er erinnert an den Theologen und Philosophen Hans Ehrenberg (1883-1958), der zu den herausragenden Persönlichkeiten des kirchlichen Widerstands gegen den Nationalsozialismus gehörte. epd