Artikel teilen:

Regisseur von Praunheim: Das Katholische kriegt man nie ganz los

Die vom Vatikan erlaubte Segnung gleichgeschlechtlicher Paare hat Rosa von Praunheim, Aktivist für Rechte Homosexueller, nach eigenen Worten nicht berührt. “Es gab ja schon vorher Segnungen durch einzelne Pfarrer. Ich halte das ganze Konzept der Kirche für so reaktionär und altbacken, dass ich mein Interesse darauf nicht weiter verschwende”, sagte der Regisseur und Maler der “Zeit”-Beilage “Christ und Welt” (Donnerstag).

“Was ändert sich denn jetzt groß? Die Hardcore-Katholiken wollen, so ist mein Eindruck, noch stärker an der Tradition festhalten. Je konservativer sich die Kirche aufstellt, desto erfolgreicher ist sie”, so von Praunheim.

Der Künstler, der katholisch erzogen wurde und Ministrant war, sagte, er setze wenig Hoffnung in die katholische Kirche. Er stelle die Kirche selbst infrage. “Erst mal sollte sie alle ihre Reichtümer an die Armen abgeben, die Gehälter der Bischöfe einfrieren und Gott zur Frau erklären.” Wer katholisch erzogen worden sei, kriege dies nie ganz los, da könne man noch so viel zu ändern versuchen. “Es bleibt im Unterbewusstsein verhaftet.”