Katholische Reformbewegungen fordern eine intensivere Beschäftigung der Deutschen Bischofskonferenz mit den Themen sexualisierte Gewalt und Beteiligung von Laien sowie Frauen in der Kirche. „Die wirklich wichtigen Themen werden wieder einmal ausgespart“, kritisierte am Freitag die stellvertretende Bundesvorsitzende der Katholischen Frauengemeinschaft Deutschlands, Agnes Wuckelt, mit Blick auf die am Montag in Augsburg beginnende Frühjahrsvollversammlung der deutschen Bischöfe.
Die Bischöfe beraten bis Donnerstag nächster Woche. Schwerpunkt ihrer Beratungen ist die Zukunft der Demokratie im Wahljahr 2024. Zudem soll es eine erste Sondierung zur im vergangenen Jahr veröffentlichten Kirchenmitgliedschaftsuntersuchung geben. Weitere Themen seien „weitere Überlegungen zum Synodalen Weg“, die Weltsynode im Rom, das Heilige Jahr 2025, die Internationale Ministrantenwallfahrt in diesem Sommer sowie die „Woche für das Leben“.
Wuckelt verortete bei vielen Bischöfen „wenig Aufnahmebereitschaft dafür, was wir im Synodalen Weg erarbeitet haben“. Sie erneuerte die Forderung, die Zahl der Frauen in verantwortlichen Positionen auf allen Ebenen des kirchlichen Lebens zu erhöhen und das Kirchenrecht entsprechend anzupassen.
Die Geistliche Beirätin des Katholischen Deutschen Frauenbunds, Dorothee Sandherr-Klemp, warnte vor einem Erstarken von „straff bis autoritär geführten neuen geistlichen Gemeinschaften“. In einigen Bistümern würden diese zulasten gemeindlicher Jugendarbeit und diözesaner Hochschulseelsorge gefördert. In Hochschulgemeinden träfen sie auf suchende und bedürftige junge Menschen in vulnerablen Lebensphasen. Im Sinne der spirituellen Selbstbestimmung seien diese Gemeinschaften hochproblematisch.