In Eisleben (Kreis Mansfeld-Südharz) wird der Reformationstag am 31. Oktober mit der Wiedereinweihung der Orgel der St. Andreaskirche gefeiert. Die Orgel von 1876/77 wurde in den vergangenen Jahren für 400.000 Euro gereinigt und restauriert. Im Anschluss an den Festgottesdienst mit Regionalbischof Johann Schneider wird ein als Martin Luther (1483-1546) auftretender Darsteller durch die Geburtsstadt des Reformators führen, wie die Stiftung Luthergedenkstätten in Sachsen-Anhalt am Dienstag in Mansfeld mitteilte.
In der St. Andreaskirche ist überdies ein Festkonzert mit Thomas Ennenbach an der Orgel und dem Mitteldeutschen Kammerorchester geplant. In Luthers Sterbehaus steht am Abend ein Vortrag über Luthers Judenfeindschaft mit Blick auf seine Bibelübersetzung auf dem Programm.
Als Luther das Alte Testament aus dem Hebräischen ins Deutsche übersetzte, sei er auf die Vorarbeit jüdischer Gelehrter angewiesen gewesen, hieß es. Die Begegnung mit der jüdischen Bibelauslegung sei für ihn zu einem verstörenden Erlebnis geworden. Im Midrasch, der biblische Texte auslege, habe der Reformator Lügengespinste gesehen. Der jüdische Umgang mit den Buchstaben des hebräischen Alphabets sei für ihn eine Form religiös verbotener Zauberei gewesen.