Das Rebhuhn als „Vogel des Jahres 2026“ ist selten geworden in Thüringen. Seit den 1980er Jahren sind die Bestände laut Tino Sauer, Vogel-Experte des Naturschutzbundes Thüringen (Nabu), dramatisch zurückgegangen. Die Art gelte inzwischen als stark gefährdet.
Hauptursache für den Rückgang um schätzungsweise 90 Prozent seit Mitte des vorigen Jahrhunderts ist Sauer zufolge die intensive Landwirtschaft im Freistaat. Die Vielfalt der Fruchtfolgen habe abgenommen. Unproduktive oder ungenutzte Offenlandflächen wie mehrjährige Brachen, Blühstreifen und Altgrasflächen seien vielerorts verschwunden. Hinzu komme ein hoher Pestizideinsatz. In diesen stark genutzten Agrarlandschaften findet das Rebhuhn kaum geeignete Nistplätze und nur wenig Nahrung für seine Jungtiere, die auf Insekten und deren Larven angewiesen sind.
Der natürliche Verbreitungsschwerpunkt des Rebhuhns liegt im Thüringer Becken und dessen Randplatten. Doch laut Brutvogelatlas Thüringen wurden dort bei aktuellen Bestandserhebungen nicht einmal zehn Brutpaare pro 100 Hektar gezählt. In Ostthüringen und südlich des Rennsteigs sei die Art nahezu vollständig verschwunden. Eine Ausnahme bilde der Landkreis Hildburghausen: Mit 50 bis 80 Brutpaaren je 100 Hektar weist er die höchste Bestandsdichte im Freistaat auf.
Das Rebhuhn (Perdix perdix) gehört zur Familie der Hühnervögel. Der gedrungene, etwa 30 Zentimeter große und 290 bis 470 Gramm schwere Vogel ist dank seines braungrauen Gefieders ein Meister der Tarnung. Meist ist er entlang von Feldrainen anzutreffen.