Der RBB-Untersuchungsausschuss im brandenburgischen Landtag will in seiner nächsten Sitzung Ex-Intendantin Patricia Schlesinger vernehmen. Auch ihr Ehemann Gerhard Spörl steht auf der Liste der geladenen Personen. Dies geht aus der Einladung zu der Sitzung am Freitag in Potsdam hervor. Befragt werden sollen auch Interimsintendantin Katrin Vernau, deren Amtszeit im Sommer endete, der frühere brandenburgische Staatssekretär Thomas Kralinski (SPD) und Christian Amsinck, ehemaliger Vorsitzender des Haushalts- und Finanzausschusses des RBB.
Der Untersuchungsausschuss des Landtags wurde im November 2022 eingesetzt. Er soll sich mit der Rechtsaufsicht über den RBB durch die brandenburgische Landesregierung und möglichen Missständen bei der Verwendung finanzieller Mittel des Senders befassen. Anlass war der im Sommer 2022 bekanntgewordene Skandal um Vorwürfe der Vetternwirtschaft und Verschwendung unter anderem gegen Schlesinger. Schlesinger und weitere Führungskräfte mussten den Sender danach verlassen. Neue reguläre RBB-Intendantin ist seit September Ulrike Demmer.
Untersuchungsausschüsse haben nach Landtagsangaben die Aufgabe, Sachverhalte, deren Aufklärung im öffentlichen Interesse liegt, zu untersuchen und dem Landtag darüber Bericht zu erstatten. Sie dienen vorwiegend der parlamentarischen Kontrolle der Regierung. Ziel ist die Aufdeckung der Verantwortung für politische Missstände. Dafür müssen sie in einem strafprozessähnlichen Verfahren die erforderlichen Beweise erheben. Falschaussagen vor dem Ausschuss sind strafbar.