Vernau, deren Vertrag als Interimsintendantin längstens bis zum 22. September läuft, hatte im öffentlichen Teil der Sitzung zuvor erklärt, den RBB weiter als Intendantin führen zu wollen. “Ich bin auch zu einer formalen Bewerbung bereit, falls der Rundfunkrat das wünscht”, sagte Vernau. Bisher habe sie darauf verzichtet, “weil meine Bewerbung nach meiner Meinung die in den letzten acht Monaten geleistete Arbeit ist”, so Vernau weiter.
Die bisherige Verwaltungsdirektorin des Westdeutschen Rundfunks hatte die Geschäftsleitung beim RBB im September 2022 nach der Abberufung der damaligen Intendantin Patricia Schlesinger wegen des RBB-Skandals übernommen.
Vier Kandidaten zur Intendantenwahl zugelassen
Damit bleibt es für die Intendantenwahl bei vier Kandidaten, die von der Findungskommission des Rundfunkrats aus 50 eingegangenen Bewerbungen ausgewählt wurden. Sie stellten sich im Anschluss dem Gremium in alphabetischer Reihenfolge vor. Dieser Teil der Sitzung war nicht öffentlich.
Die Findungskommission hatte nach einem mehrstufigen Auswahlverfahren die frühere Vodafone- und Microsoft-Managerin Heide Baumann, die ehemalige Vize-Regierungssprecherin Ulrike Demmer, die Chefredakteurin Digitales von ARD-aktuell, Juliane Leopold, sowie den Programmdirektor der ARD-Anstalt Radio Bremen, Jan Weyrauch, ins Rennen geschickt.
Auswahlverfahren wurde kontrovers diskutiert
Wegen Unklarheiten über das zu erwartende Gehalt hatte Weyrauch zwischenzeitlich seine Kandidatur zurückgezogen. Die Spitzengehälter beim RBB sollen spürbar abgesenkt werden.
Über das Auswahlverfahren hatte der Rundfunkrat zuvor im öffentlichen Teil der Sitzung kontrovers diskutiert. Im Rahmen dieser Diskussion hatte Regine Auster, die für Naturschutzverbände in Berlin und Brandenburg im Rundfunkrat sitzt, den Antrag auf die nachträgliche Nominierung und Zulassung von Vernau zur Intendantenwahl eingebracht.