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“Raum der Würde” thematisiert unwürdige Wohnverhältnisse

Mit einem „Raum der Würde“ ist in Berlin-Neukölln auf unwürdige Wohnverhältnisse und das Recht auf Wohnen aufmerksam gemacht worden. Auf dem Gelände der Genezarethkirche am Herrfurthplatz wurde dazu am Dienstag eine Installation gezeigt und bei Einbruch der Dunkelheit erleuchtet. Initiator war „Frei und Gleich“, die Menschenrechtsinitiative der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD). Anlass der Aktion war der diesjährige Tag der Menschenrechte, der am Dienstag begangen wurde.

Wohnen sei ein Menschenrecht, erklärte die Initiative. Die Installation „Raum der Würde“ sei Symbol für beengte und unwürdige Wohnverhältnisse. Der PopUp-Raum sollte durch sein Leuchten Neugierde erwecken und so Passanten und Anwohner anlocken. Diese konnten auf den Wänden des Raums ihre Gedanken zum Thema hinterlassen, Inspirationen und Lösungsansätze entdecken.

Die Vizepräsidentin des Kirchenamtes der EKD, Bischöfin Petra Bosse-Huber, nannte Wohnen ein Grundbedürfnis: „Wir brauchen unsere Wohnungen nicht nur zum Übernachten, sondern als Rückzugsort. Deshalb ist Wohnen nicht nur Mietrecht, sondern Menschenrecht.“

Im Neuköllner Schillerkiez sei das Recht auf Wohnen wie inzwischen vielerorts stark umkämpft, hieß es weiter. Den ehemaligen „Problemkiez“ habe die Gentrifizierung inzwischen stark verändert. Dort lebten Alteingesessene, Sozialhilfe-Empfänger, Studierende, Loft-Besitzer und Wohnungslose nebeneinander. Langjährige Anwohner könnten die stark steigenden Mieten oft nicht mehr zahlen, erklärte die Initiative zur Begründung ihrer eintägigen Aktion.