Die zentrale Gedenkfeier Thüringens zum Volkstrauertag findet am Sonntag auf dem Zentralfriedhof in Hildburghausen statt. Auf dem Friedhof sind über 400 Opfer des Ersten und Zweiten Weltkriegs sowie der NS-Diktatur bestattet. Die Gedenkrede werde Thüringens amtierender Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) halten, teilte die Thüringer Staatskanzlei am Freitag in Erfurt mit. Veranstalter ist der Landesverband Thüringen des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge. Das Gedenken stehe im Zeichen von „Nie wieder ist jetzt“.
Ramelow erklärte vorab, die weit verbreitete Hoffnung auf Frieden nach dem Ende des Kalten Krieges habe sich leider nicht erfüllt. „Der Gedanke des Volkstrauertags ist und bleibt daher aktueller denn je“, so der Ministerpräsident. Umso mehr gelte es, den Opfern von Krieg und Gewalt ein würdiges Andenken zu bewahren.
Ramelow wird nach Angaben der Staatskanzlei zuvor (13 Uhr) an einer Kranzniederlegung am Hildburghäuser Rathaus teilnehmen. Er wolle damit ein Zeichen der Solidarität setzen. Laut Staatskanzlei wurden vergangene Woche in der Nacht zum 10. November in der Stadt Hunderte rechtsextreme Aufkleber verteilt und Kränze für die Opfer der NS-Novemberpogrome geschändet.
Der Thüringer Landtagpräsident Thadäus König (CDU) wird am Sonntag an einem Gedenken zum Volkstrauertag in der katholischen Kirche St. Margaretha in Breitenbach teilnehmen. Der Tag biete Gelegenheit, innezuhalten und den Opfern von Kriegen im Gedenken ihre Würde zurückzugeben, erklärte König vorab: „Sie mahnen uns, was auf dem Spiel steht, wenn Verständigung und Dialog scheitern.“