Der thüringische Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) hält es für unangemessen, den hohen Wählerzuspruch für die AfD „immer wieder auf Ostdeutschland zu reduzieren“. Ramelow nannte im ZDF-Morgenmagazin die AfD eine faschistische Partei, die sich überall in Deutschland aufgemacht hat. Der Linken-Politiker verwies darauf, dass die AfD bei den Landtagswahlen in Bayern und in Thüringen im vergangenen Jahr jeweils das zweitbeste Ergebnis erreicht hatte.
Die aktuellen Proteste gegen Rechtsextremismus deutschlandweit nannte Ramelow eine „Bewegung auf den Straßen“, die er vor einigen Monaten nicht für möglich gehalten hätte. Er nannte es „etwas wirklich Neues“, dass hinter den Protesten keine Organisationen oder Parteien stünden, sondern zum Beispiel Studierende aus Weimar, die bislang nicht politisch aktiv waren.
In Thüringen wird am 1. September ein neuer Landtag gewählt. In Umfragen liegt die AfD vorn, die vom Landesverfassungsschutz als gesichert rechtsextrem eingestuft wird. Am Vormittag stellt sich in Jena die Initiative „Weltoffenes Thüringen“ vor, in dem zahlreiche Verbände, Unternehmen, Kulturschaffende sowie Vertreterinnen und Vertreter der Kirchen und Privatpersonen für den Schutz der Demokratie im Freistaat eintreten. Das Bündnis wird auch von Ministerpräsident Ramelow unterstützt.