Mit einem auf NDR Info und WDR 5 übertragenen Radiogottesdienst aus der St. Stephani-Kirche sind am Sonntag die Helmstedter Universitätstage zuende gegangen. Der Gottesdienst stand wie die Universitätstage unter dem Motto „Identität und Geschichte“.
In seiner Predigt ging der Braunschweiger Landesbischof Christoph Meyns der Frage nach, was die eigene Persönlichkeit ausmacht. „Ich habe mich nicht selbst geboren. Ich verdanke mein Leben meinem Vater und meiner Mutter“, sagte der Theologe. Jede Generation gebe nicht nur das Leben sondern auch ihr Wissen an ihre Nachfahren weiter.
Zu dem, was jeden Menschen präge, gehöre weit mehr als nur die Abstammung. Niemand könne von sich behaupten, auf einer einsamen Insel aufgewachsen zu sein, erläuterte Meyns. Jeder Mensch könne sein Leben einfügen in eine Nachbarschaft, einen Ort, ein Land und einen Kontinent. „Ich bin ich selbst, und ich bin zugleich tief geprägt durch die Kultur, in der ich aufgewachsen bin, und ihre Geschichte.“ Und selbst die Zukunft werfe für jeden einzelnen ihre Schatten voraus, sagte Meyns: „Was ich erwarte, erhoffe oder befürchte, beeinflusst meine Haltung und mein Verhalten im Hier und Jetzt.“
Die Helmstedter Universitätstage waren am Donnerstag gestartet. Seit bereits über einem Vierteljahrhundert sucht die Reihe mit ihren Programmen einen zeitgeschichtlichen Brückenschlag zwischen Vergangenheit und Gegenwart. Aus diesem Grund stand in diesem Jahr die historische Identität im Zentrum von Vorträgen, Führungen und Diskussionsrunden.