Klar wird in den Schulen auch über die Nazizeit und die Gräueltaten an den Juden gesprochen. Aber offenbar kommt es bei vielen nicht mehr wirklich an, zeigen Studien. Ist die Art der Wissensvermittlung nicht zeitgemäß?
Zum Holocaust-Gedenktag am Montag ruft die Konferenz der Europäischen Rabbiner dazu auf, das Wissen über die Schoah anders zu vermitteln als bisher. Das Wissen müsse “aktiver, moderner und junge Menschen gewinnend vermittelt werden, um gerade in heutigen Zeiten von Unsicherheit und Desinformation ein Verständnis dafür zu schaffen, dass sich Geschichte nicht wiederholen darf und jede Form von Antisemitismus und Extremismus die Freiheit von uns allen gefährdet”, erklärte Generalsekretär Gady Gronich am Sonntag in München.
Die jüngst erschienene aktuelle Studie der Jewish Claims Conference habe ergeben, dass junge Menschen nur noch wenig bis gar nichts über den Holocaust wüssten. Das sei ein “nicht überhörbarer Weckruf”. Bei der Befragung von jeweils 1.000 Menschen zwischen 18 und 29 aus acht Ländern hätten zum Beispiel rund vier von zehn Befragten aus Deutschland gesagt, sie wüssten nicht, dass etwa sechs Millionen Jüdinnen und Juden in der Zeit des Nationalsozialismus ermordet wurden.