Als Wortführer der aufbegehrenden Pariser Studenten erlangte Daniel Cohn-Bendit 1968 große Bekanntheit. Nun hat der Publizist und langjährige EU-Politiker den Prix de l’Académie in Berlin erhalten.
Der deutsch-französische Publizist und Politiker Daniel Cohn-Bendit hat den diesjährigen Prix de l’Académie de Berlin erhalten. Cohn-Bendit “ist seit 1968 ein Symbol für bürgernahe und aufklärerische europäische Politik”, wie die Akademie am Dienstag anlässlich der Verleihung in Berlin mitteilte. Der Preis ist mit 10.000 Euro dotiert.
Cohn-Bendit wurde 1968 als Wortführer der aufbegehrenden Pariser Studenten bekannt. Später war er insgesamt 20 Jahre Mitglied des Europäischen Parlaments. 2018 veröffentlichte er seine Autobiografie “Sous les crampons la plage” (“Unter den Stollen der Strand”).
Die Auszeichnung der Académie de Berlin wurde in diesem Jahr zum 18. Mal vergeben. Verliehen wird der Preis den Angaben zufolge an Personen oder Institutionen, die “auf außergewöhnliche Art und Weise zur Belebung und Vertiefung der Beziehungen zwischen Deutschland und Frankreich beitragen”. Zu den bisherigen Preisträgern gehören unter anderem Annie Ernaux und Didier Eribon.
Die Académie de Berlin existiert seit 2006. Ihr Ziel ist es nach eigenen Angaben, im Sinne Voltaires den geistigen Austausch und Dialog zwischen Deutschland und Frankreich in Sprache und Kultur zu fördern.