Artikel teilen:

Psychotherapeuten: Klimakrise gefährdet auch psychische Gesundheit

Die Klimakrise stellt aus Sicht von Psychotherapeuten eine erhebliche Gefährdung auch für die psychische Gesundheit dar. Extremwetter-Ereignisse etwa erhöhten das Risiko von Depressionen, Angststörungen und Trauma-Folgestörungen, heißt es in einer Resolution der Psychotherapeutenkammer Niedersachsen, wie die Kammer am Montag in Hannover mitteilte. Hitzewellen führten zu einer höheren Inanspruchnahme der Akutversorgung und zu einer höheren Suizidrate.

Die Psychotherapeuten sähen es deshalb als ihre Pflicht an, sich für den Erhalt der ökologischen Lebensgrundlagen einzusetzen, heißt es in der Resolution, die bei der jüngsten Kammerversammlung verabschiedet wurde: „Die zunehmenden Beeinträchtigungen durch die Klimakrise führen absehbar zu erhöhter Stressbelastung in der Bevölkerung und können Zukunftsangst und Kummer auslösen.“ Besonders gefährdet seien ältere Menschen, Kinder, Arme, Menschen mit Behinderungen und physisch und psychisch Erkrankte.

Therapeuten und Therapeutinnen seien aufgerufen, die psychischen Folgen der Klimakrise in der Forschung und Versorgung der Menschen sowie in der eigenen Berufstätigkeit und Berufspolitik zu berücksichtigen, hieß es weiter. Die Eindämmung der Klimakrise selbst stelle jedoch die wichtigste Maßnahme zum Schutz vor diesen Gefährdungen dar. „Alle gesellschaftlichen Akteure, insbesondere der Politik und Wirtschaft, werden aufgefordert, die in ihrem Verantwortungskreis möglichen Maßnahmen auf dem Weg zu einer klimaneutralen Gesellschaft sehr zeitnah umzusetzen“, betont die Resolution.