Artikel teilen:

Psychische Erkrankungen stark angestiegen

In Thüringen lassen sich immer mehr Menschen wegen psychischer Erkrankungen behandeln. So seien die Fälle von Arbeitsunfähigkeit bei diesem Krankheitsbild zwischen 2012 und 2022 um 51 Prozent auf rund 13,9 Fälle je 100 Personen in Thüringen gestiegen, teilte die Krankenkasse AOK plus mit Blick auf ihre Versichertendaten am Mittwoch in Erfurt mit. Im Bundesdurchschnitt sei die Zahl der Krankschreibungen nur um 25 Prozent auf 12,3 Fälle je 100 Versicherte gestiegen.

Je Fall ließen sich Arbeitnehmer im Durchschnitt 30,8 Tage wegen psychischer Beschwerden krankschreiben, so die Analyse des Fehlzeiten-Reports der Krankenkasse. Von den Ausfallzeiten seien im vergangenen Jahr in Thüringen vor allem Berufe im Bereich „Erziehung und Unterricht“ betroffen gewesen. An zweiter Stelle standen laut AOK die Branchen „Gesundheits- und Sozialwesen“ und „Öffentliche Verwaltung“.

Der Vergleich zur Situation vor Ausbruch der Covid-19-Pandemie im Jahr 2020 mit den „Pandemie-Jahren“ 2021 bis 2023 zeige bei den arbeitsbezogenen Beschwerden eine gestiegene Belastung der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer. Am häufigsten seien im Rahmen einer begleitenden Umfrage im Februar 2023 die Belastungen am Arbeitsplatz durch Erschöpfung mit 78 Prozent, Wut mit 75 Prozent sowie Lustlosigkeit mit 66 Prozent genannt worden.

Der Fehlzeiten-Report wird seit 1998 jährlich vom Wissenschaftlichen Institut der AOK in Zusammenarbeit mit der Universität Bielefeld und der Berliner Hochschule für Technik herausgegeben. In diesem Jahr wurde vor allem der Zusammenhang von Zeitenwende, Arbeit und Gesundheit untersucht