Wegen des Diebstahls und der Zerstörung einer Regenbogenflagge vom Rathaus Brieselang in Brandenburg muss sich ein 21-Jähriger vor Gericht verantworten. Dem Angeklagten werde vorgeworfen, die Tat aus homophoben Gründen begangen zu haben, teilte die Pressestelle der Berliner Strafgerichte am Freitag mit. Das Amtsgericht Berlin-Tiergarten will am 15. Mai über den Fall verhandeln. (AZ: 392 Ds 1128/24)
Der Mann soll den Angaben zufolge am 1. August 2024 in dem Ort am westlichen Berliner Stadtrand auf den Balkon des Rathauses geklettert sein und die Regenbogenflagge von einem dort stehenden Fahnenmast abgerissen haben. Dadurch seien die Fahne zerrissen und der Fahnenmast beschädigt worden, hieß es. Anschließend habe der Angeklagte ein Loch in die Fahne gebrannt und sie auf den Boden geworfen.
Der 21-Jährige ist den Angaben zufolge wegen Sachbeschädigung und Diebstahl angeklagt worden. Die Regenbogenflagge wird an vielen Orten als Symbol für Toleranz und Vielfalt gezeigt. In Brieselang wurde sie nach Gemeindeangaben 2024 zum Christopher Street Day am 28. Juni gehisst.
Bürgermeisterin Kathrin Neumann-Riedel (parteilos) hatte den Angriff auf die Flagge scharf verurteilt. „Diese homophobe Tat wird uns nicht darin hindern, sondern ganz im Gegenteil darin bestärken, weiterhin für Respekt, Toleranz und Vielfalt einzustehen und dies jeden Tag“, hatte sie unmittelbar nach dem Vorfall erklärt. Als wenige Tage später eine neue Regenbogenfahne gehisst wurde, betonte sie, die Flagge stehe „ganz klar für Menschlichkeit“. Es dürfe nicht zugelassen werden, „dass Hass vor Menschlichkeit geht“.