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Protest gegen Steinkohle: Umweltaktivisten blockieren Schleuse

Umweltaktivisten haben am Samstag eine Schleuse in Haltern am See blockiert, um gegen die Nutzung von Steinkohle zu protestieren. Der Schiffsverkehr sei zum Erliegen gekommen, erklärte die Polizei am Samstagmittag auf Anfrage des Evangelischen Pressedienstes (epd). 15 Menschen hätten die Durchfahrt durch den Wesel-Datteln-Kanal an der Schleuse Flaesheim seit dem Morgen blockiert. Sie hielten sich teils mit Booten auf dem Wasser auf oder hätten sich an der Schleuse festgemacht, sagte ein Polizeisprecher.

Ein Aktivist des Anti-Steinkohle-Netzwerks „Still Burning“ erklärte auf Instagram, mit der Blockade solle verhindert werden, dass Kohle zu den Kraftwerken in Datteln und Lünen transportiert wird. Das Netzwerk forderte einen raschen Ausstieg Deutschlands aus der Nutzung von Steinkohle und anderen fossilen Energieträgern. Zudem sprach es sich für Reparationszahlungen an Länder des globalen Südens aus. Die in Deutschland genutzte Steinkohle werde unter anderem in Kolumbien abgebaut. Das Netzwerk kritisierte die Auswirkungen dieses Abbaus auf Menschen und Umwelt. Auf einem Transparent an der Schleuse war der Slogan „Steinkohle ist Blutkohle“ zu lesen.

In Deutschland sollen die Kohlekraftwerke spätestens Ende 2038 stillgelegt werden, um den CO2-Ausstoß zu reduzieren. Das ist im Kohleausstiegsgesetz von 2020 festgeschrieben. Im Koalitionsvertrag hatte die Bundesregierung zudem vorgesehen, den Kohleausstieg „idealerweise“ bis 2030 vorzuziehen. Umweltorganisationen kritisieren, es gebe zu wenig konkrete Vorgaben, um dieses Ziel zu erreichen.