Das Statistische Landesamt erwartet in den kommenden Jahren zunächst einen weiteren Anstieg der Schülerzahlen. An den Grundschulen sei erst nach dem Schuljahr 2028/29 ein Rückgang zu erwarten, teilten die Statistiker am Montag in Stuttgart mit. An den weiterführenden Schulen beginne ein kontinuierlicher Rückgang erst nach dem Schuljahr 2032/33. Der Hauptgrund für diese Entwicklung seien die Geburtenzahlen.
Im Schuljahr 2024/25 gab es in Baden-Württemberg 419.100 Grundschüler, das entspricht seit dem Schuljahr 2020/21 einem Zuwachs um gut zehn Prozent. Nach der aktuellen Vorausberechnung erwartet das Statistische Landesamt bis zum Schuljahr 2028/29 einen Zuwachs um nochmals knapp sechs Prozent auf rund 442.700 Grundschüler, einschließlich der zum Schuljahr 2026/2027 neu gebildeten Juniorklassen, die Kinder mit Förderbedarf auf einen erfolgreichen Start in die erste Klasse vorbereiten sollen. Erst danach folge ein Rückgang.
An weiterführenden allgemeinbildenden Schulen war die Zunahme vom Schuljahr 2020/21 bis zum Schuljahr 2024/25 mit knapp drei Prozent auf 734.000 Schüler moderat und überwiegend durch die Zuwanderung aus der Ukraine bedingt. Allerdings wird dort bis zum Schuljahr 2032/33 ein weiterer Anstieg auf einen Spitzenwert von 798.900 Schülern erwartet, ein Plus von knapp neun Prozent.
Die steigenden Schülerzahlen sind eine Folge der nach 2016 gestiegenen Geburtenzahl: Sie erreichte im Coronajahr 2021 im Südwesten einen langjährigen Höchstwert von 113.500. Ab dem Jahr 2022 ging die Zahl der Geburten in Baden-Württemberg, wie auch in vielen anderen Ländern, stark zurück und lag 2024 nur noch bei 97.500.
Unterstellt ist bei den Berechnungen eine anhaltend niedrige Geburtenrate von 1,44 Kindern je Frau, aber eine recht hohe Netto-Zuwanderung von 55.000 Personen jährlich. (3090/01.12.2025)