Der Evangelisch-lutherische Kirchenkreis Bremerhaven hat verpflichtende Schulungen eingeführt, um sexualisierte Gewalt in seinen Gemeinden und Einrichtungen zu verhindern. Seit Mai des laufenden Jahres gebe es Grundschulungen für alle Haupt- und Ehrenamtlichen in der Arbeit mit Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen, erklärte am Freitag Kirchenkreis-Sprecher Malte Plath. „Inzwischen haben bereits mehr als 200 Personen daran teilgenommen.“
„Wir möchten den Menschen in unseren Gemeinden und Einrichtungen Räume bieten, in denen sie sich sicher und geschützt fühlen“, sagte Superintendentin Susanne Wendorf-von Blumröder. „Deshalb wollen wir zeigen, dass wir hinschauen: Wir schenken dem Thema und besonders denen, die möglicherweise betroffen sind, Aufmerksamkeit.“ Es gehe vor allem um Prävention. Sexualisierte Gewalt solle unmöglich gemacht werden. Auf dem Weg zu diesem Ziel seien die Schulungen ein wichtiger Schritt.
Die jeweils vierstündigen Schulungen werden den Angaben zufolge vom Evangelischen Beratungszentrum in Bremerhaven unter der Leitung von Diplom-Psychologin Christiane Köhler organisiert. „Die Prävention fängt mit Sensibilisierung an“, sagte Köhler. „Wenn die Teilnehmenden sich nach der Schulung sensibilisiert fühlen und wissen, worauf sie beim Thema sexualisierte Gewalt achten müssen, dann bin ich zufrieden.“ Die Schulungen seien Teil eines Schutzkonzepts zur Prävention sexualisierter Gewalt, das derzeit vom Kirchenkreis erstellt werde, hieß es.