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Präses Latzel: Ungleichheit der Welt zeigt sich im Zugang zu Wasser

Der rheinische Präses Thorsten Latzel hat zur rheinlandweiten Eröffnung der 67. Aktion von „Brot für die Welt“ auf den Wassermangel in vielen Regionen der Welt aufmerksam gemacht. „Die Ungleichheit der Welt zeigt sich vielleicht nirgends so deutlich wie beim Zugang zu Wasser“, sagte er laut Predigttext am Sonntag in der Essener Erlöserkirche. Während sich beispielsweise in Deutschland Menschen zwischen verschiedenen Designersprudeln entscheiden könnten, müssten anderswo Millionen Menschen über staubige Wege gehen, um Wasser zum Überleben zu finden.

„Es sind vor allem Frauen und Kinder, die täglich Stunde um Stunde kilometerweit gehen, um an einen Brunnen zu gelangen“, betonte der Präses der Evangelischen Kirche im Rheinland. „Und wenn eine Quelle endet, verendet Leben.“ Die Klimakrise verschärfe dies alles noch, weil es weniger oder extreme Niederschläge gebe, die Wüstenbildung zunehme oder Flüsse und Seen austrockneten. „Für die Frauen und Kinder, die jeden Tag trinkbares Wasser holen müssen, werden Wege weiter, gefährlicher und die nötige Zeit für Bildung, Arbeit, Gemeinschaft geht verloren“, erklärte der leitende Geistliche der zweitgrößten evangelischen Landeskirche laut Predigttext.

Mit Beginn der Adventszeit starten die beiden kirchlichen Hilfsorganisationen Adveniat und „Brot für die Welt“ ihre diesjährigen Spendenaktionen. Die Kampagne des evangelischen Hilfswerks „Brot für die Welt“ steht unter dem Motto „Kraft zum Leben schöpfen“ und thematisiert die weltweite Wasser- und Klimakrise. Durst hat laut Latzel sowohl eine physische als auch spirituelle Bedeutung. „Wir müssen vom Durst nach Gerechtigkeit, nach Frieden, Leben, Zukunft sprechen, der für viele Menschen ganz konkret im Durst nach sauberem Wasser erfahrbar wird“, erläuterte er. „Die Aktion Brot für die Welt am Anfang des Advents erinnert uns daran, dass die Suche nach dem lebendigen Wasser eine geistliche und zugleich auch eine politische, ökologische, soziale Aufgabe ist.“