Die Polnische Bischofskonferenz zählt mit mehr als 140 Mitgliedern zu den größten in Europa. Ihr gehören die 94 Orts- und Weihbischöfe der 41 römisch-katholischen und 3 griechisch-katholischen Diözesen an. Ebenfalls Mitglieder sind die emeritierten Bischöfe.
Neuer Vorsitzender der Bischofskonferenz ist der Danziger Erzbischof Tadeusz Wojda. Der 67-jährige Ordensmann wurde am Donnerstag zum Nachfolger von Erzbischof Stanislaw Gadecki (74) gewählt, der laut Statut nach zwei Amtszeiten den Vorsitz abgeben musste.
Bis 1994 war der polnische Primas automatisch Vorsitzender der Bischofskonferenz. Seither wird der Vorsitzende für jeweils fünf Jahre gewählt. Seit Dezember 2009 ist das Primasamt, eine Art Ehrenoberhaupt der Kirche in Polen, wieder allein mit dem Bischofsamt im westpolnischen Gnesen (Gniezno) verknüpft.
Sitz der Bischofskonferenz und Ort der meisten Vollversammlungen ist ein Anfang der 80er Jahre erbauter schmuckloser Zweckbau im Warschauer Stadtteil Muranow. Als erste Zusammenkunft der Bischöfe gilt eine Versammlung am 11. März 1917 in Warschau, als Deutschland, Österreich-Ungarn und Russland Polen noch besetzt und unter sich aufgeteilt hatten. Einige Jahre später wurde festgelegt, dass der Erzbischof von Gnesen die regelmäßigen Sitzungen leitet.
Die Vorgeschichte der Bischofskonferenz begann bereits im 18. Jahrhundert. 1789 oder möglicherweise noch früher sollen sich polnische Bischöfe getroffen haben, um gemeinsam die dringendsten aktuellen pastoralen und organisatorischen Angelegenheiten zu besprechen.