Vaterunser (diverse UK, zuletzt UK 4/2018, Leitartikel Seite 1: „Immer für eine Überraschung gut“ und Seite 2: „Böse Falle“; Leserbriefe Seite 14)
Es scheint sich einmal wieder zu bewahrheiten, dass Wissenschaftler generell – auch theologische – ihre Daseinsberechtigung nachweisen müssen – insbesondere dann, wenn der höchste katholische Führer der Welt an dieser Ausdrucksweise im Vaterunser Kritik übt. Ich bin ein einfacher evangelischer Mensch und diskutiere nicht in so hohen Sphären. Diese Ausdrucksweise „Und führe uns nicht in Versuchung“ ist ein paar Jahrhunderte lang von allen Betenden so benutzt worden – auch von mir, ohne darüber weiter nachzudenken. Dennoch belustigt mich diese gewaltige Diskussion um die Ausführungen von Papst Franziskus.
Da ich weiß, dass laut heiliger Schrift Jesus Christus während seines Aufenthalts in der „Wüste“ vom Teufel versucht wurde und nicht von Gottvater selber, kann ich Franziskus‘ Kritik durchaus nachvollziehen. Eine einfache Änderung würde das Vaterunser plausibler und in diesem Punkt durchaus sinnvoll machen, nämlich „Und bewahre uns vor der Versuchung, erlöse uns von dem Bösen“. Ich habe das selbst einige Male so gebetet – es geht.