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Pistorius: Rechne mit großer Freiwilligkeit für Wehrdienst

Jetzt steht der Kompromiss: Mit flächendeckenden Musterungen, aber Freiwilligkeit will die Regierung die Bundeswehr stärken. Das sollte klappen, meint der Verteidigungsminister. Und falls nicht, gibt es andere Lösungen.

Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) ist zuversichtlich, dass mit dem neuen auf Freiwilligkeit basierenden Dienstmodell die Bundeswehr gestärkt werden kann. “In anderen Ländern klappt es und ich sehe keinen Grund, warum es in Deutschland nicht klappen sollte”, sagte Pistorius am Donnerstagabend im ZDF heute journal. Derzeit gebe es schon einen Überhang von Interessenten für den Wehrdienst, Bewerber hätten abgelehnt werden müssen.

Gleichzeitig stellte der Minister klar, dass es, sollten die Freiwilligenzahlen nicht reichen, eine Rückkehr zu einer Bedarfswehrpflicht geben werde. Eine Aktivierung der allgemeinen Wehrpflicht würde die Kapazitäten der Bundeswehr aber derzeit überfordern.

Nach Wochen des politischen Ringens hat sich die Regierungskoalition nun auf das neue Dienstmodell geeinigt. Zunächst sollen alle jungen Menschen ab 18 Jahren zu Eignung und Motivation befragt werden, für junge Männer soll die Beantwortung verpflichtend sein. Ab 2027 sollen dann sukzessive junge Männer ab dem Jahrgang 2008 verpflichtend gemustert werden. Das gaben Union und SPD am Donnerstag bekannt.

Zugleich sieht der Kompromiss eine Stärkung der Freiwilligendienste um 15.000 weitere Stellen vor. In der Folge steige die Gesamtsumme der Freiwilligendienstplätze auf mehr als 100.000