Scherz oder böse Absicht? In Mönchengladbach muss ein Pfarrer vor Gericht, weil er einen Diakon erschreckt haben soll. Was wie ein Streich unter Kollegen klingt, hat laut Gericht einen ernsten Hintergrund.
Mit einem ungewöhnlichen Konflikt zwischen zwei katholischen Geistlichen befasst sich am Freitag das Landgericht Mönchengladbach. Dort ist ein Pfarrer aus Krefeld wegen Körperverletzung oder versuchter Körperverletzung angeklagt, weil er einen Diakon mehrfach erschreckt haben soll. Der Geschädigte soll an einer posttraumatischen Belastungsstörung leiden, wie ein Sprecher des Landgerichts am Donnerstag auf Anfrage der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) sagte. Erschrecken könne bei ihm zu Panik oder Krämpfen führen. Dies soll der Pfarrer gewusst und den Diakon trotzdem mehrfach erschreckt haben.
Laut Staatsanwaltschaft soll der Angeklagte bei drei Gelegenheiten versucht haben, den Diakon zu erschrecken, obwohl dieser ihn über seinen Zustand informiert habe. Ein Fall habe sich vor einem Gottesdienst zugetragen. Der Diakon habe in der Folge einen Tremor, Sichtfeldeinschränkungen und Sprachverzögerungen erlitten und sei deswegen in psychiatrischer Behandlung gewesen. Weiteres Erschrecken soll nach Angaben der Staatsanwaltschaft bei einem privaten Abendessen und in der Sakristei einer Kapelle stattgefunden haben. Zuerst hatte die “Rheinische Post” über den Fall berichtet.