Die Lage auf der süditalienischen Insel Lampedusa, wo derzeit täglich bis zu tausend Menschen aus Nordafrika ankommen, spitzt sich offenbar zu. Der örtliche Pfarrer Carmelo Rizzi wird in der katholischen Tageszeitung “Avvenire” (Donnerstag) mit den Worten zitiert: “Das ist eine echte Apokalypse”. Die Ankommenden fänden keine Plätze mehr zum Schlafen und keine Toiletten. Die Polizei sorge mit Schlagstöcken für Ordnung.
Unterdessen teilte die Gewerkschaft der Finanzpolizei mit, dass am Mittwoch nur durch einen massiven Polizeieinsatz am Hafen ein Durchbruch Hunderter Migranten verhindert worden sei. Erst danach sei wieder eine normale Arbeit im Aufnahmezentrum möglich gewesen.
Weiter heißt es in der Mitteilung: “Als Gewerkschaft sind wir ernsthaft besorgt bezüglich der Gesundheit und der Arbeitsbedingungen de Kollegen, die in Lampedusa für Sicherheit sorgen müssen” Es drohe “der organisatorische Zusammenbruch” auf der zwischen Tunesien und Sizilien gelegenen Insel.
Am Mittwoch war laut italienischen Presseberichten mit knapp 7.000 Migranten auf der von 4.500 Menschen bewohnten Insel ein neuer Höchststand erreicht worden. Ein Säugling ertrank unmittelbar nach der Überfahrt.