UNNA – Der evangelische Ruhestandspfarrer Hartmut Hegeler aus Unna fordert von den Kirchen ein klares Bekenntnis ihrer Mitschuld an den Hexenverfolgungen und -prozessen. Es gehe ihm um eine „symbolische Aufarbeitung“, das „Unrecht darf und soll einfach nicht das letzte Wort haben“, sagte Hegeler. Es könne zwar keine Wiedergutmachung für solche Taten geben, man müsse den Opfern jedoch „wenigstens ihre Würde und Ehre wiedergeben“, so Hegeler. Der Theologe setzt sich seit vielen Jahren für eine Rehabilitierung der zu Unrecht verfolgten und getöteten Menschen ein.
Eine namentliche Rehabilitierung der Opfer sei auch viele Jahrhunderte später für die Nachfahren wichtig, sagte der evangelische Pfarrer. Für viele Nachfahren sei eine Rehabilitierung ihrer Ahnen ein „wichtiger Schritt und eine große Erleichterung“. Von der Denunziation als Hexe oder Hexer war nicht nur das Opfer betroffen, sondern in den allermeisten Fällen die ganze Familie. Diese stand, wenn sie nicht mit angeklagt wurde, oft vor dem wirtschaftlichen Ruin.
Im Hochstift Eichstätt sei die Hexenverfolgung nicht unbedingt viel grausamer oder intensiver gewesen als in vielen anderen Regionen – bemerkenswert sei vielmehr, dass es Territorien gab, in denen solche Verfolgungen praktisch nicht vorgekommen seien. In der Kurpfalz rund um Heidelberg oder in der Grafschaft Mark an der Ruhr seien nämlich „frühaufklärerische Ideen auf fruchtbaren Boden gefallen“, dort habe es deshalb keine Hexenprozesse gegeben. epd
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