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Pfälzer Kirche will mit Pfarrpersonal vor Ort präsent bleiben

Die Evangelische Kirche der Pfalz will die Verteilung ihres Pfarrpersonals neu gestalten, um in der Fläche präsent zu bleiben. Von 2025 bis 2030 solle das Pfarrstellenbudget vor dem Hintergrund der demografischen Entwicklung und von Kirchenaustritten neu berechnet werden, beschloss die Landessynode am Donnerstag bei ihrer Herbsttagung in Speyer. Die Kirchenregierung in Speyer muss noch über den Beschlussvorschlag entscheiden. Die Synode ist das gesetzgebende Organ der pfälzischen Landeskirche.

Ziel sei es, als Kirche vor Ort weiterhin erreichbar zu sein, sagte Oberkirchenrätin Marianne Wagner. Für das Pfarrstellenbudget sollen demnach die Zahl der Gemeindeglieder, die Fläche auf der Ebene der Kirchenbezirke, aber auch Dekansstellen und Alten- und Seniorenheime zur Berechnung hinzugezogen werden. Ermittelt werde nunmehr nur die Anzahl der Pfarrpersonen für den Kirchenbezirk, nicht aber der Einzelgemeinden. Die Kirchenbezirke sollten durch Kooperationen zu einer möglichst gleichmäßigen Verteilung der zugewiesenen Stellen sorgen. Dabei würden die Wege berücksichtigt, die manche Pfarrerinnen und Pfarrer zurücklegen müssten, um ihre Gemeindeglieder zu erreichen.

Diese Neuregelung passe zur in weiten Teilen ländlich geprägten Pfälzer Kirche, sagte Wagner, die für das theologische Personal zuständig ist. Problematisch werde es in Zukunft sein, den Bedarf an Pfarrerinnen und Pfarrer aufgrund des Rückgangs der Theologiestudierenden zu decken. 2022 verfügte die derzeit rund 450.000 Mitglieder zählende Landeskirche über 419 Pfarrstellen. Für das Jahr 2025 werden es laut Prognose 388 Vollzeitstellen sein, die bis zum Jahr 2030 auf 315 zusammenschrumpfen. 2035 könnten es nur noch 263 Pfarrstellen sein – bei dann möglicherweise nur noch knapp 330.000 Mitgliedern.