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Peter-Huchel-Preis für deutschsprachige Lyrik an Olga Martynova

Poetischer Umgang mit Schmerz und Verlust: Olga Martynova bekommt für ihren ersten deutschsprachigen Gedichtband den Peter-Huchel-Preis 2025. Die Jury entdeckt in dem Werk auch feine Ironie und Heiterkeit.

Die russische Poetin Olga Martynova (62) bekommt in diesem Jahr den mit 15.000 Euro dotierten Peter-Huchel-Preis für deutschsprachige Lyrik. Damit werde ihr Gedichtband “Such nach dem Namen des Windes” als herausragende Neuerscheinung des Jahres 2024 gewürdigt, wie der Südwestrundfunk (SWR) am Wochenende in Baden-Baden mitteilte. Die Auszeichnung wird am 3. April in Staufen überreicht. Preisstifter sind der SWR und das Land Baden-Württemberg. Martynova wurde 1962 im sibirischen Dudinka geboren und lebt in Frankfurt.

“Der erste auf Deutsch verfasste Lyrikband von Olga Martynova reagiert auf den Verlust eines geliebten Menschen und lotet die Möglichkeiten aus, ihn poetisch zu vergegenwärtigen”, begründete die Jury ihre Entscheidung. “Such nach dem Namen des Windes” zeige die Möglichkeiten der Poesie, mit Schmerz umzugehen. “Selbst angesichts der Unwiederbringlichkeit sprechen die Gedichte Martynovas unsentimental, präzis und mit einer feinen Ironie und Heiterkeit.”

Der Peter-Huchel-Preis für deutschsprachige Lyrik wird seit 1984 für ein herausragendes lyrisches Werk des vergangenen Jahres verliehen. Der Preis erinnert an den Lyriker Peter Huchel (1903-1981), der in Staufen im Breisgau starb. Zu den bisherigen Preisträgerinnen und Preisträgern gehören unter anderen Elke Erb, Thomas Kling, Friederike Mayröcker, Dincer Gücyeter, Judith Zander und Anja Utler.