Die philippinische Provinz Pampanga ist nun “Weihnachtshauptstadt” des Landes. Das Repräsentantenhaus in Manila stimmte der Verleihung des Ehrentitels am Mittwoch offiziell zu. Er werde den Weihnachtstourismus und die lokale Wirtschaft insgesamt ankurbeln, zitiert das Nachrichtenportal PhilStar den örtlichen Abgeordneten, Aurelio Gonzales Jr., der den Gesetzentwurf eingebracht hatte. Der neue Name würdige vor allem die berühmten Weihnachtstraditionen und die Handwerkskunst der Laternenhersteller Pampangas.
Die nördlich von Manila gelegene Provinz und ihre Hauptstadt San Fernando sind überregional bekannt für ihre üppigen Weihnachtsdekorationen. Im Mittelpunkt steht das “Giant Lantern Festival” (Festival der Riesenlampions), das immer Mitte Dezember in stattfindet. Es begann Anfang des 20. Jahrhunderts als religiöses Fest.
Mit rund 60 Zentimetern Durchmesser waren die mit Kerzen beleuchteten Lampions aus Bambus und Reispapier damals noch klein. Die heutigen Riesenlaternen sind Stahlkonstruktionen mit bis zu sechs Metern Durchmesser; sie werden mit Tausenden Glühbirnen beleuchtet. 2017 wurde die Zahl der Glühbirnen gesetzlich auf 10.000 pro Laterne begrenzt.
San Fernando macht auch alljährlich Schlagzeilen mit extremen Feiern in der Karwoche. Vielen Christen geißeln sich an Gründonnerstag und Karfreitag blutig und ziehen mit meterhohen Holzkreuzen durch die Stadt; sie ziehen Zehntausende Touristen an. Höhepunkt der von der Bischofskonferenz nicht gutgeheißenen, aber geduldeten Bräuche sind Katholiken, die sich an Karfreitag im Dorf San Perdo Cutud bei San Fernando mit echten Nägeln ans Kreuz schlagen lassen.