Das PEN-Zentrum Deutschland ruft zur Freilassung von inhaftierten Schriftstellerinnen und Journalisten auf. Gemeinsam mit den PEN-Zentren weltweit macht die Schriftstellervereinigung zum Tag des inhaftierten Schriftstellers am 15. November auf vier bedrohte Autorinnen und Autoren aufmerksam. Die Inhaftierungen von Alaa Abd El-Fattah in Ägypten, des Hongkonger Jimmy Lai, Kaciaryna Andrejeva in Belarus und José Rubén Zamora Marroquin in Guatemala seien „ein Angriff auf die Meinungsfreiheit und die Menschlichkeit“, sagte der Vizepräsident des PEN-Zentrums Deutschland, Najem Wali, am Montag in Darmstadt.
Der ägyptisch-britische Autor Alaa Abd El-Fattah, eine zentrale Figur der ägyptischen Menschenrechtsbewegung, wird nach PEN-Angaben trotz vollständiger Verbüßung einer fünfjährigen Haftstrafe weiterhin unter extremen Bedingungen in Haft gehalten. Jimmy Lai, Journalist und Gründer der mittlerweile von den chinesischen Behörden geschlossenen Hongkonger Zeitung „Apple Daily“, sitze seit 2020 in Einzelhaft und könne aufgrund seines Engagements für die Demokratiebewegung lebenslang inhaftiert werden.
In Belarus verbüßt die Journalistin und Dichterin Kaciaryna Andrejeva nach Angaben des PEN eine achtjährige Haftstrafe. Sie sei nach der Live-Übertragung einer friedlichen Demonstration verhaftet worden und unter harten Bedingungen in eine Strafkolonie in Homel eingewiesen worden. Der Gründer der Zeitung „el Periódico“ in Guatemala, José Rubén Zamora Marroquin, sei aufgrund seiner Berichterstattung über Korruption in der Regierung inhaftiert worden und befinde sich nach mehr als 800 Tagen im Gefängnis seit Oktober unter Hausarrest. Der PEN fordert Schutz und Freiheit für die Autorinnen und Autoren.