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Paus dringt auf bessere Hilfen für Gewalt-Opfer

Bundesfamilienministerin Lisa Paus (Grüne) hat im Bundestag für ihr Gewalthilfegesetz geworben. Es solle ein verlässliches Hilfesystem bei geschlechtsspezifischer und häuslicher Gewalt sicherstellen, sagte sie bei der Regierungsbefragung am Mittwoch. Der Gesetzentwurf wird derzeit noch innerhalb der Regierung abgestimmt. Paus will ihn so bald wie möglich ins Kabinett bringen.

Ziel ist eine verlässliche Finanzierung von Frauenhäusern und Schutzwohnungen, um die Zahl der Plätze zu erhöhen. Paus will einen Rechtsanspruch auf Hilfe und Beratung einführen und den Bund in die Finanzierung von Frauenhäusern fest einbinden. Bisher sind Schutz- und Beratungsangebote eine freiwillige Leistung der Länder und Kommunen. Häufig müssen die Frauen zuzahlen, wenn sie in ein Frauenhaus flüchten.

Laut Bundeskriminalamt wurden im vergangenen Jahr 256.276 Opfer häuslicher Gewalt erfasst. 70,5 Prozent sind weiblich. 65 Prozent der Opfer erlitten Gewalt durch den Partner, zu 80 Prozent Frauen. Die Tatverdächtigen waren zu drei Vierteln Männer zu einem Viertel Frauen. Bei innerfamiliärer Gewalt sind am häufigsten Kinder die Opfer. Neben den bekannten Fällen wird von einem erheblichen Dunkelfeld ausgegangen.