Zwei Absolventen und eine Absolventin der katholischen Journalistenschule ifp (“Institut zur Förderung publizistischen Nachwuchses”) teilen sich den Pater-Wolfgang-Seibel-Preis 2023.
Jakub Drogowski, Simon Federer und Annika Schmitz erhielten am Wochenende beim ifp-Jahrestreffen in Leipzig die mit insgesamt 3.000 Euro dotierte Auszeichnung, die der Förderverein des ifp alle zwei Jahre vergibt.
Jakub Drogowski wurde mit dem ersten Preis ausgezeichnet für seine Reportage “Unter Swingern – Es geht eben um diesen ganz besonderen Kick”, erschienen in der “Rheinischen Post”. Die Jury lobte vor allem Drogowskis “großes Reporter-Talent. Er hat sich dem Thema ohne Vorurteile oder Hang zur Zote genähert. Trotzdem behält er journalistische Distanz, beschreibt genau, was er erlebt und beweist Sinn für szenisches Schreiben.”
Den zweiten Preis erhielt Simon Federer für seine Multimedia- Reportage “Gewalt in der Kreisliga? Mit Schiedsrichtern unterwegs in der Region”, veröffentlicht in der “Schwäbischen Zeitung”. Er habe mit Gewalt im Sport “ein relevantes Thema gut recherchiert, lokal verortet und multimedial aufbereitet”, lobte die Jury. Besonders hervorzuheben, dass er auch eine Schiedsrichterin dazu gebracht habe, offen über ihre Gewalterfahrungen zu sprechen.
Der dritte Preis ging an Annika Schmitz für ihr Porträt “Oma und die Totschläger-Madonna”, erschienen in der “Zeit”-Beilage “Christ und Welt”. “Der Autorin ist ein starkes Porträt gelungen”, so die Jury: “Präzise beobachtet sie ihren Stoff mit einer gewissen Freude am Skurrilen und lässt aus einer alten Kiste voller frommer Devotionalien einen Menschen und seine Zeit lebendig werden.”
Eine besondere Erwähnung erhielt der aus Sicht der Jury herausragende Kurz-Dokumentarfilm “In death is life” (Moore in Irland) von Swantje Furtak und Frankie Turk. Da ifp-Absolventin Furtak den Film aber in einem größren Team und zusammen mit einer professionellen Produktionsfirma realisiert hatte, konnte sie bei der Preisverleihung nicht berücksichtigt werden.
Der seit 2004 verliehene Preis ist nach dem Jesuitenpater Wolfgang Seibel (95) benannt, dem Gründer des ifp. Der ifp-Förderverein will damit Nachwuchsjournalisten zu besonderen Leistungen ermutigen. Der Ordensmann hat als Motto für ifp-Stipendiatinnen und -Volontäre ausgegeben: “Sie sollen gute, wenn möglich herausragende Journalisten werden. Wenn sie dann auch noch überzeugte Christen sind, hat das Institut seine Ziele voll erreicht.”
Zur Jury gehörten Anne Reidt (ZDF), Marie Eickhoff (WDR, DLF u.a.), Björn Odendahl (katholisch,de), Kassian Stroh (“Süddeutsche Zeitung”) und Wilm Hüffer (SWR).
Das ifp wurde 1968 im Auftrag der Deutschen Bischofskonferenz gegründet. Seither absolvierten mehr als 3.000 Journalistinnen und Journalisten hier Aus- und Fortbildungen. Zu den “Institutlern” gehören zahlreiche bekannte und preisgekrönte Medienschaffende wie Claudia Nothelle, Anne Reidt, Bettina Schausten, Klaus Brinkbäumer, Wolfgang Büchner, Thomas Gottschalk, Heribert Prantl oder Willi Steul.