Erstmals seit Beginn der Corona-Pandemie vor vier Jahren ist die historische Parkhöhle in Weimar wieder öffentlich zugänglich. Die künstliche Höhle unter dem Park an der Ilm sei ein besonderer Ort mit einer wechselvollen Geschichte, sagte die Verantwortliche für die Baudenkmalpflege bei der Stiftung Weimarer Klassik, Susanne Dieckmann, am Donnerstag in Weimar. Mit der Wiedereröffnung präsentiere die Stiftung in den Räumen unter Tage zudem erstmals eine naturwissenschaftliche Ausstellung.
Im Zentrum der Ausstellung stehen laut Klassik-Stiftung die umweltbedingten klimatischen Umbrüche vergangener und heutiger Tage beginnend bei den Eiszeiten der jüngeren Erdgeschichte. Zudem dokumentiere eine Erdbeben-Messstation die globale Dynamik der Erde, während ein großflächiges, sich veränderndes Panorama den Wandel der Landschaften um Weimar im Wechsel der Kalt- und Warmzeiten zeige.
Durch die verstärkte Einbeziehung der jüngeren Geschichte der zum Ende des 18. Jahrhunderts angelegten Höhle setzte die neue Ausstellung auch politisch-zeitgeschichtliche Akzente. So soll etwa daran erinnert werden, dass die heute denkmalgeschützte Höhle während des dritten Reichs als Luftleitzentrale und Schutzraum umgebaut worden sei. Hierbei seien auch Zwangsarbeiter eingesetzt worden.
Für die Stiftung sei die Einrichtung des Museums unter Tage eine besondere Herausforderung gewesen. Denn hier habe nicht das Baurecht, sondern das Bergrecht den Rahmen vorgegeben. So habe eigens für das Museum ein Hohlraumbeauftragter ernannt werden müssen. Zudem habe eine Grubenwehr aufgebaut werden müssen.