Die Bibel in politischen Karikaturen von Horst Haitzinger zeigt eine neue Ausstellung im Bibelmuseum Bayern in Nürnberg. Die Schau „Von Adam und Eva bis Pontius Pilatus“ beweise, dass die biblische Bildsprache zum allgemeinen Kulturgut gehöre, sagte Museumsleiterin Astrid Seichter bei der Eröffnung am Mittwoch. „Mit dieser Ausstellung möchte das Bibelmuseum seinen Beitrag dazu leisten, die eingängigen Geschichten und Bilder der Bibel gegenwärtig zu halten“.
In Haitzingers Karikaturen und Ölbildern spielten die biblischen Geschichten eine große Rolle, sagte Seichter. Die Ausstellung präsentiert eines der Ölgemälde mit dem Titel „Adam und Eva dürfen bleiben“. In den Karikaturen bedient sich Haitzinger biblischer Szenen und Themen, um darin die großen Themen des politischen Geschehens humorvoll zu spiegeln. Zu den häufigen Motiven gehören etwa die Friedenstaube oder die Arche Noah.
Gezeigt werden Aquarelle und Schwarz-Weiß-Karikaturen thematisch gegliedert von der Schöpfung über die Zehn Gebote, die Geburt Jesu, die Heiligen Drei Könige, Jesu Wunder, Gleichnisse und bildhafte Worte bis zu Pontius Pilatus, der seine Hände in Unschuld wäscht. Horst Haitzinger habe in seinen Karikaturen bei der Verwendung religiöser Themen meist großes Fingerspitzengefühl bewiesen, sagte Museumsleiterin Seichter. Themen wie die Kreuzigung oder die Auferstehung habe er „sicherlich auch aus Respekt vor den Gläubigen“ ausgelassen.
Die neue Ausstellung stellt den biblischen Kontext vor. Besucher erfahren zusätzlich etwas über die Kunstgattung Karikatur. Zur Ausstellung ist ein Begleitband erschienen.
Horst Haitzinger gilt als der derzeit bekannteste deutsche Karikaturist. Er wurde 1939 in Österreich geboren, besuchte die Kunstgewerbeschule in Linz und studierte Malerei und Grafik an der Akademie der Bildenden Künste in München. Nach eigener Schätzung hat er über 15.000 Karikaturen geschaffen. (00/3296/11.10.2023)