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Dresdner Residenzschloss: Paraderäume wieder komplett

Nach langem Wiederaufbau sind die Arbeiten an den barocken Repräsentationsräumen im Dresdner Residenzschloss nun endlich abgeschlossen.

Hängung der letzten Wandteppiche in den Königlichen Paraderäumen im Dresdner Residenzschloss
Hängung der letzten Wandteppiche in den Königlichen Paraderäumen im Dresdner Residenzschlossepd-bild / Dietrich Flechtner

Der Wiederaufbau der barocken Repräsentationsräume im Dresdner Residenzschloss ist abgeschlossen. Zuletzt wurden zwei Wandteppiche in den sogenannten Paraderäumen gehängt. In einem sehr anspruchsvollen Prozess seien die Kunstwerke „fadengenau“ reproduziert worden, sagte Projektleiterin Sabine Schneider in Dresden. Das Weben dieser Muster sei „eine der ältesten und kunstvollsten Textiltechniken der Menschheit“.

Die insgesamt 34 Wandteppiche für das Dresdner Schloss wurden zwischen 2011 und 2023 in Spanien gefertigt. 60 Kilogramm Seide, 32 Kilogramm Wolle sowie Silberfäden und vergoldete Silberfäden waren dafür nötig.

Sanierung der Paraderäume begann 1990

Die neun Paraderäume waren bis 2019 rekonstruiert worden. Sie spiegeln die höfische Festkultur des 18. Jahrhunderts wider. Einige Details wurden später bei laufendem Betrieb ergänzt. Die Gesamtkosten belaufen sich auf rund 34,4 Millionen Euro. In den kompletten Wiederaufbau des Dresdner Residenzschlosses sind bisher rund 396 Millionen Euro von Bund und Land geflossen.

Die insgesamt neun Räume wurden bereits bis 2019 rekonstruiert
Die insgesamt neun Räume wurden bereits bis 2019 rekonstruiertepd-bild / Dietrich Flechtner

Sachsens Kurfürst August der Starke (1670-1733) hatte die Paraderäume anlässlich der Hochzeit seines Sohnes, Kurprinz Friedrich August (1696-1763), einrichten lassen. Dieser heiratete am 20. August 1719 in Wien die Kaisertochter Maria Josepha von Österreich (1699-1757). In den prunkvollen Dresdner Räumen wurde die Braut am 2. September 1719 vom sächsischen Kurfürsten empfangen.

Das Residenzschloss wurde im Zweiten Weltkrieg schwer zerstört. Erst nach 1990 begann die umfangreiche Sanierung. 1997 wurde der Ausbau zum Museumskomplex beschlossen.