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Papst verzichtet auf eigenes Schreiben zur Weltsynode

Papst Franziskus hat entschieden, nach dem Abschluss der Weltsynode kein eigenes apostolisches Schreiben zu veröffentlichen. Stattdessen stelle er das Schlussdokument der Weltsynode zum Thema „Für eine synodale Kirche – Gemeinschaft, Teilhabe und Sendung“ sofort dem „Heiligen Volk Gottes“ zur Verfügung, sagte der Papst am Samstagabend in seiner Rede zum Ende der Synode in Rom.

Die Bischofssynode hatte kurz zuvor am Samstagabend über ihre konkreten Beschlüsse und Empfehlungen abgestimmt. Diese werden in der Regel an den Papst weitergegeben, der dann darauf basierend mit etwas zeitlichem Abstand ein nachsynodales Schreiben an die gesamte katholische Kirche verfasst. Nach der Ankündigung des Papstes entfällt dieses nun.

Franziskus hatte den Prozess der Weltsynode im Herbst 2021 eröffnet. Das Abschlussdokument fasse die Früchte von mindestens drei Jahren Arbeit zusammen und enthalte bereits „sehr konkrete Hinweise, die eine Orientierungshilfe für die Mission der Kirchen auf den verschiedenen Kontinenten und in den unterschiedlichen Kontexten sein können“, sagte Franziskus. Im Lichte der Synode würden nun Entscheidungen anstehen, kündigte der Papst weiter an.

In diesem Zusammenhang verwies er auf die zehn Studiengruppen, die er nach dem ersten Teil der 16. Ordentlichen Generalversammlung der Bischofssynode im Frühjahr dieses Jahres eingerichtet hatte. Zentrale inhaltliche Bereiche wurden damit aus dem Arbeitspapier der Synode ausgegliedert und zur Bearbeitung an diese Gruppen gegeben, unter anderem die Themen Priesterausbildung, die Rolle der Bischöfe und grundsätzliche Fragen der Ämter in der Kirche, worunter auch die Rolle von Frauen fällt. Die Gruppen sollen bis Juni 2025 dem Papst Ergebnisse ihrer Beratungen vorlegen.

Das Frauenthema, vor allem die Möglichkeit eines Diakonats für Frauen, wurde dennoch in den vergangenen vier Wochen während der von der Öffentlichkeit abgeschirmten Synodensitzungen intensiv diskutiert. Mehrere Teilnehmer, darunter der Vorsitzende der deutschen Bischofskonferenz, Georg Bätzing, sprachen sich mit Nachdruck für eine Öffnung des Amtes für Frauen aus. Der Chef der vatikanischen Glaubensbehörde, Kardinal Victor Fernandez, hatte erklärt, die Zeit sei nicht reif für ein Frauendiakonat.