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Papst: Neue Kardinäle sollen eher Diener als Eminenzen sein

Am 7. Dezember will Papst Franziskus 21 Geistliche zu Kardinälen machen. Vorab hat er ihnen geschrieben, dass der Titel aus seiner Sicht etwas ganz anderes bedeutet als eine Beförderung zu höheren Ehren.

 Papst Franziskus hat die künftigen Kardinäle der katholischen Kirche zur Bescheidenheit aufgefordert. In einem auf Spanisch verfassten Brief an jeden einzelnen der künftigen Würdenträger empfiehlt er ihnen als Haltung: “Den Blick nach oben, die Hände gefaltet, die Füße nackt”.

Der Brief des Papstes an die künftigen Kardinäle wurde am Samstag vom vatikanischen Presseamt veröffentlicht. In dem Schreiben führte der Papst aus, ein Kardinal solle seinen Blick im Sinne einer universalen Liebe weiten; er solle beten und dem Papst helfen, den Willen Gottes für die Kirche zu finden und ihn zu befolgen. Und er solle gewissermaßen barfuß “die Härte der Wirklichkeit spüren, die in vielen Teilen der Welt herrscht”. Dazu gehöre auch das Leiden durch Krieg, Diskriminierung, Verfolgung, Hunger und “die vielfältigen Formen der Armut, die von Dir Mitleiden und Barmherzigkeit erfordern.

Abschließend schreibt der Papst: “Ich bete für dich, dass der Titel des ‘Dieners’ – also des Diakons – immer mehr den Titel der ‘Eminenz’ überschattet.” Der Titel “Eminenz” ist als zweithöchster Ehrentitel in der katholischen Kirche allein den Kardinälen vorbehalten. Das Amt des Diakons ist hingegen bislang der niedrigste unter den Weiheämtern. Derzeit prüft eine vom Papst eingesetzte Kommission, ob es in der katholischen Kirche auch ein Diakonat für Frauen geben kann.