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Papst Leo XIV. will jungen Menschen Angst vor der Kirche nehmen

Das erste Mittagsgebet von Leo XIV. war mit Spannung erwartet worden. Er richtete seine Ansprache an junge Menschen: Habt keine Angst, nehmt die Einladung der Kirche an.

Papst Leo XIV. hat bei seinem ersten Mittagsgebet junge Menschen und ihre Berufungen für den Dienst in der Kirche in den Fokus gestellt. “Es ist wichtig, dass junge Männer und Frauen in unseren Gemeinden Annahme, ein offenes Ohr und Ermutigung auf ihrem Berufungsweg finden”, sagte er vom Balkon der Mittelloggia des Petersdoms am Sonntag vor einer jubelnden Menschenmenge. Laut offiziellen Angaben waren 100.000 Menschen gekommen. Darunter unzählige Blaskapellen, die Leo XIV. eigens begrüßte.

“Habt keine Angst”, rief er an die jungen Menschen auf dem Platz gerichtet. “Nehmt die Einladung der Kirche und von Christus an.” Junge Menschen müssten aber auch auf glaubwürdige Vorbilder des “hochherzigen und hingebungsvollen Dienstes an Gott und ihren Brüdern und Schwestern” zählen können, so sein Appell.

Erneut ging er auf seinen Vorgänger Papst Franziskus ein. Dieser habe in seiner Botschaft zu diesem Sonntag, dem Weltgebetstag für geistliche Berufungen, die Einladung ausgesprochen, “junge Menschen aufzunehmen und zu begleiten”. Auch betonte Leo XIV. die Bedeutung von Priestern und Ordensleuten. “Die Kirche braucht euch dringend!”.

Vor dem Mittagsgebet hatte Leo XIV. im Petersdom gemeinsam mit seinem Ordensbruder und Generalprior der weltweiten Augustiner, Alejandro Moral Antón, am Petrusgrab die Messe gefeiert. Anschließend habe er noch an den weiteren Gräbern seiner Vorgänger im Amt gebetet, teilte der Vatikan mit.

Der 69-jährige Robert Francis Prevost war am Donnerstag zum Oberhaupt der rund 1,4 Milliarden Katholiken weltweit gewählt worden. Der langjährige Leiter des Augustinerordens ist der erste US-Amerikaner im Papstamt, er hat darüber hinaus auch die peruanische Staatsbürgerschaft. Zuletzt war er Leiter der vatikanischen Behörde, die unter anderem für Bischofsernennungen zuständig ist.

Am Samstag hatte Leo XIV. spontan die Wallfahrtskirche der Mutter vom Guten Rat in Genazzano, 60 Kilometer von Rom, besucht und sich mit Augustinerbrüdern im angeschlossenen Konvent getroffen. Auf dem Rückweg nach Rom betete er am Grab seines Vorgängers Franziskus in der römischen Basilika Santa Maria Maggiore.