Nicht der Petersdom ist die Bischofskirche des Papstes, seine Kathedra steht in der Lateranbasilika. Diese hat Leo XIV. bei einem feierlichen Gottesdienst in Besitz genommen.
Papst Leo XIV. hat am Sonntagabend seine Bischofskirche, die römische Lateranbasilika in Besitz genommen. In einem feierlichen Gottesdienst nahm er unter dem Beifall der römischen Geistlichen und Gläubigen auf dem steinernen Bischofsthron seiner Kathedrale Platz. Damit ist er auch zeremoniell als Bischof von Rom eingeführt.
In seiner Predigt sprach der neue Papst von dem “anspruchsvollen Weg, den die Diözese Rom in diesen Jahren geht”. Es gehe darum, “die Bedürfnisse zu erkennen sowie kluge und prophetische Initiativen der Evangelisierung und Nächstenliebe zu fördern”. Weiter sagte der Papst: “Es ist ein schwieriger Weg, der noch nicht abgeschlossen ist und das Ziel hat, eine sehr reichhaltige, aber auch sehr komplexe Wirklichkeit zu erfassen. Er ist jedoch der Geschichte dieser Kirche würdig, die so viele Male bewiesen hat, dass sie ‘groß denken’ kann, indem sie sich vorbehaltlos für mutige Projekte einsetzt und sich auch neuen und anspruchsvollen Herausforderungen stellt.”
Papst Franziskus (2013-2025) hatte das Bistum Rom in den vergangenen Jahren personell und strukturell massiv umgebaut. Mehrere Male hatte er Weihbischöfe ausgewechselt und seinen langjährigen Vikar für das Bistum, Kardinal Angelo De Donatis, im Jahr 2024 auf einen Posten im Vatikan versetzt. Seither leitet Kardinal Baldassare Reina das zweitgrößte Bistum Italiens. Franziskus hatte angeordnet, dass alle wichtigen Entscheidungen im Bistum mit ihm besprochen werden müssen.
Als neuer Bischof von Rom sagte Leo XIV., er werde sich “einbringen und, soweit es mir möglich ist, allen zuzuhören, damit wir gemeinsam lernen, verstehen und entscheiden können.” An die Gläubigen und die Geistlichen des Bistums gewandt sagte er: “Ich bitte euch, mir dabei mit eurem Gebet und eurer Liebe zu helfen.”
Einen Ausspruch von Johannes Paul I. (1978) zitierend fuhr er fort: “Ich drücke euch meine ganze Zuneigung aus, mit dem Wunsch, auf unserem gemeinsamen Weg Freuden und Leiden, Mühen und Hoffnungen mit euch zu teilen. Auch ich biete euch das Wenige an, das ich habe und bin.”