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Papst Franziskus fordert mehr Schutz für Migranten

Papst Franziskus hat erneut mehr Schutz für Migranten in aller Welt gefordert. Auf dem Petersplatz sprach er sich am Donnerstagabend für eine Kehrtwende in der Migrationspolitik aus. Er verlangte mehr reguläre Einwanderungsmöglichkeiten und eine verantwortungsvolle internationale Steuerung der zu erwartenden Migrationsbewegungen.

Vor der Skulptur eines Flüchtlingsboots mahnte das Kirchenoberhaupt überdies zum Kampf gegen Menschenhandel. Viele Betroffene würden wie Tauschware verkauft. “Sie werden verschleppt, gefangen genommen, ausgebeutet und versklavt. Sie werden gedemütigt, gefoltert und Opfer von Gewalt. Viele sterben, ohne jemals am Ziel anzukommen.”

Abermals appellierte Franziskus, dem Schicksal von Geflüchteten nicht gleichgültig gegenüberzustehen: “Wie der barmherzige Samariter sind wir aufgerufen, allen Menschen, die heute unterwegs sind, zu Nächsten zu werden, um ihr Leben zu retten, ihre Wunden zu heilen, ihren Schmerz zu lindern.”

Zum Gebet mit dem Papst waren einige hundert Männer und Frauen der derzeit im Vatikan tagenden Weltsynode zusammengekommen. Dort beraten sie auf Geheiß des Papstes für rund vier Wochen über einen anderes Miteinander in der katholischen Kirche. Auf dem Petersplatz gedachten sie all jener Menschen, die ihr Leben auf den verschiedenen Migrationsrouten der Welt verloren haben.

Thematisch passend hatten die Organisatoren die Skulptur “Angels Unawares” als Hintergrund gewählt. Das Werk wurde von dem kanadischen Künstler Timothy Schmalz geschaffen und steht seit 2019 auf dem Petersplatz. Es zeigt Dutzende Flüchtlinge unterschiedlicher Zeitalter und Herkünfte, die sich unter dem Schutz von Engelsflügeln auf einem Boot drängen. Das Gebet fand unter strengen Sicherheitsvorkehrungen statt. Den gesamten Donnerstag über war der Platz für Besucher gesperrt.