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Papst Franziskus betont in Venedig die Notwendigkeit von Kunst

Papst Franziskus hat die Notwendigkeit von Kunst für die Welt betont. Sie erziehe die Menschen zu einem Blick, „der nicht besitzergreifend, nicht objektivierend, aber auch nicht gleichgültig oder oberflächlich ist“, sagte Franziskus bei seinem Besuch auf der Biennale in Venedig am Sonntagmorgen. Die Kunst erziehe die Menschen zu einem kontemplativen Blick. „Ich hoffe von ganzem Herzen, dass zeitgenössische Kunst unseren Blick öffnen kann.“

Franziskus ist der erste Papst, der die internationale Kunstausstellung in der Lagunenstadt besucht. Er sah sich den Pavillon des Heiligen Stuhls an, der sich in einem Frauengefängnis im venezianischen Stadtteil Giudecca befindet. Die Ausstellung, durch die die Besucher von den Insassinnen geführt werden, trägt den Titel „Mit meinen Augen“. Vor einem Treffen mit Künstlerinnen und Künstlern kam Franziskus im Innenhof mit den rund 80 Inhaftierten zusammen.

„Ich wollte euch treffen, um euch zu sagen, dass ihr einen besonderen Platz in meinem Herzen habt“, sagte der Papst zu den Frauen. Sie sollten seinen Besuch nicht als offiziellen Papst-Besuch erleben, sondern als einen Moment der Begegnung. „Wenn wir den Innenhof verlassen, werden wir uns alle reicher fühlen – und der reichste werde ich sein“, sagte der Papst. Er forderte dazu auf, bei Haftstrafen nicht die Würde der Menschen in Isolationshaft zu nehmen.

Es ist bereits das zweite Mal in diesem Jahr, dass der Papst ein Frauengefängnis besucht. Am 28. März, an Gründonnerstag, hatte er in der Haftanstalt Rebibbia in Rom an zwölf Insassinnen die traditionelle Fußwaschung vorgenommen. Nach seinem Besuch im Pavillon des Vatikans war auf dem Markusplatz in Venedig eine große Messe mit Franziskus geplant.